Eyjafjallajökull: Ungezähmter Gletscher-Vulkan
Zeit für etwas DVD-Inspiration und gleich mal noch meiner „Muss ich hin!“ Liste einen weiteren Eintrag verpassen! Die mehrteilige Dokureihe Europas hoher Norden von ARTE (Kauftipp!) widmet sich auch Island und dem Eyjafjallajökull.
Der Name bedeutet nichts anderes als „Inselbergegletscher“ und genau das ist der Eyjafjallajökull auch: ein Gletscher an der Südküste Islands, westlich des Gletschers Mýrdalsjökull. Seine Besonderheit trägt er im Inneren, der gleichnamige Vulkan mit Magmakammer sorgte zuletzt 2010 bei seinem Ausbruch für spektakuläre Bilder und Chaos im Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa. Grund genug, den schlafenden Riese wieder etwas ins Gedächtnis zu rücken.
Der Inselbergegletscher
Der Name „Eyjafjallajökull“ leitet sich von Landeyjar („Landinseln“) ab, also Inselbergen zwischen den Bergen und dem Meer. Durch vulkanische Eruptionen und dem damit verbundenden Sedimenteintrag, wuchs die Küstenlinie aus der einst flachen Sandebene durch Gletscherläufe immer weiter ins Meer hinaus. Dem verdankt Island sein schroffes Aussehen in einer Umgebung, die auch in unseren Tagen einmalige Gegensätze bietet.
Bedeckt ist der Eyjafjallajökull von einer Eiskappe, welche die Fläche von 78 Quadratkilometern umfasst und bis auf eine Höhe von etwa 1000 Meter hinunter reicht. Der höchste der Gipfel am Rande der Gipfelcaldera ist der 1651 Meter hohe Guðnasteinn. Weitere Gipfel sind der Goðasteinn im Norden und der Hámundur im Süden des Hauptkraters.
Neben diesen gibt es auch mehrere Auslassgletscher, die bis auf den Talboden in 150-200 m Meereshöhe reichen. Zu diesen zählen der Steinholtsjökull und der Gígjökull („Gígur“ für isländisch Gletscher, siehe Foto unten), die sich nach Norden in Richtung des Stromes Markarfljót („Kratergletscher“) erstrecken. Am Talboden hat der Gígjökull hohe Moränen aufgeschoben und durch das Abschmelzen der Eismassen bildete sich auch ein Gletschersee (Lónið). Dieser verschwand allerdings durch die Ablagerung von Vulkanasche und Sedimenten bei dem letzten Ausbruch 2010 wieder.
Island in bewegten Bilder, erneut von Yannick Calonge: